Die Straße Kungsgatan in Stockholm 1967
Schwedens längster Stadttunnel | © https://sv.wikipedia.org/wiki/S%C3%B6dra_l%C3%A4nken#/media/File:Sodra_lanken_vv_3.jpg

Der Verkehr
in
Schweden

Entspanntes Autofahren

Das Autofahren in Schweden ist deutlich entspannter als in Deutschland. Das liegt allein schon daran, das der Verkehr in Schweden nicht so dicht ist. Besonders im dünn besiedelten Nordschweden, dort kann es durchaus vorkommen, das man stundenlang kein anderes Auto sieht. Wir erklären dir hier die wichtigsten Punkte, die es zu beachten gilt.

Allgemein

Was viele nicht wissen: Vor 1967 herrschte in Schweden Linksverkehr! Am 3. September 1967 wurde in Schweden von Linksverkehr auf Rechtsverkehr gewechselt. Du kannst dir sicherlich vorstellen, was für ein Chaos an den Tagen der Umstellung herrschte. Stelle dir vor, ab Morgen herrscht in Deutschland Linksverkehr. Kaum auszudenken was dann los wäre, vor allem, weil alle Fahrzeuge auf Rechtsverkehr ausgelegt sind. Ebenso wie die Millionen von Verkehrschildern.

Die Umstellung wurde so koordiniert, das am frühen Morgen um 4:50 der gesamte Verkehr stoppen musste. Ab 5 Uhr durfte  der Verkehr wieder rollen. Innerhalb dieser 10 Minuten mussten alle Fahrzeuge die Straßenseite wechseln. Wie das ausgesehen hat, siehst du oben im ersten Bild.

Die Straßen in Schweden sind gut ausgebaut. Abseits der Städte und Hauptsraßen gibt es sehr oft unbefestigte Schotterstraßen, sogenannte grusväger. Zum Großteil sind diese Schotterstraßen gut gepfelgt und mit jeder Art Auto ohne Probleme befahrbar.

Licht an! In Schweden muss zu jeder Zeit das Abblendlicht, oder alternativ das Tagfahrlicht, eingeschaltet sein. Fährst du ohne Licht, kostet dich das umgerechnet ca. 130 €.

GESCHWINDIGKEIT

Bei den Geschwindigkeitsbegrenzungen musst du dich nicht großartig umstellen, da sie sehr ähnlich wie in Deutschland sind. Unsere Empfehlung ist, sich immer an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Die Strafen für zu schnelles fahren sind sehr empfindlich. Bereits ab 1 km/h Geschwindigkeitsüberschreitung (abzüglich Messtoleranz) innerorts droht eine Strafe von bis zu 250 €, außerorts bis zu 200 €.

Innerorts gilt wie in Deutschland grundsätzlich eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Achte jedoch immer auf die Verkehrschilder. Oft wird die Geschwindigkeit innerorts auch auf 40 km/h oder 30 km/h beschränkt.

Außerorts variieren die Höchstgeschwindikeit im Bereich von 70 km/h bis 100 km/h. Auch bei gut ausgebauten und breiten Straßen ist nicht mehr als 100 km/h erlaubt. Zum einen liegt das am starken Wildwechsel, zum anderen hat die schwedische Regierung das Ziel, Unfalltote auf ein minimum zu reduzieren. Die Verlockung ist hoch, bei gut ausgebauten und geraden Straßen schneller zu fahren. Wenn aber plötzlich ein Elch auftaucht, ist ein kurzer Bremsweg wichtig. Die Elche wiegen mehrere 100 Kilo und sind sehr groß. Bei einem Zusammenstoß knallen die Tiere oft mit voller Wucht auf die Windschutzscheibe. Bei solchen Unfällen kommt es sehr häufig zu schweren Verletzungen, oder gar zu Todesfällen.

Auf schwedischen Autobahnen gilt eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von maximal 120 km/h. Es gibt keine Richtgeschwindigkeit wie Deutschland! Zum Großteil herrscht auf den Autobahnen allerdings eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h, nur wenige Abschnitte erlauben 120 km/h.

Geblitzt wird natürlich auch in Schweden. Stationäre Blitzer müssen in Schweden allerdings immer angekündigt werden. Wenn ein Blitzer kommt, siehst du dies an großen blauen Schildern, in denen eine Kamera abgebildet ist. Mobile Blitzer werden natürlich nicht angekündigt.

Die erste Zeit ist es etwas ungewohnt in Schweden Auto zu fahren, denn die Schweden sind deutlich entspannter und stressfreier. Das hektische Verkehrstreiben, wie man es teilweise aus Deutschland kennt, gibt es in Schweden nicht. Es wird nicht gedrängelt, nicht dicht aufgefahren und kaum gehupt. Nicht selten trifft man auch auf Verkehrsteilnehmer, die 5-10 km/h langsamer fahren als erlaubt. Für den deutschen Autofahrer ist das oft eine Herausforderung. Denk einfach daran, dass du im Urlaub bist. Genieße das entspannte Autofahren und nimm die traumhafte Natur um dich herum etwas bewusster wahr.

ALKOHOL AM STEUER

Bei Alkohol am Steuer verstehen die Schweden keinen Spaß. Dementsprechend sind die Strafen sehr hoch. Die Promillegrenze in Schweden liegt bei 0,2 ‰. Je nach Körperbau und Alkohoverträglichkeit, ist das nichtmal eine Flasche Bier. Wird man mit einem Alkoholgehalt über 0,3 ‰ erwischt, wird der Führerschein nicht selten für ein ganzes Jahr eingezogen. Die Geldstrafe wird in diesen Fällen am Einkommen berechnet.

Wird unter Alkoholeinfluss ein Unfall verursacht, drohen je nach schwere des Unfalles bis zu 6 Jahre Gefägnis! Bereits bei Blechschäden sind 6 Monate Gefängnis möglich. Der Führerschein ist dann auf jeden Fall weg!

SONSTIGE BUßGELDER

Generell sind die Bußgelder in Schweden höher als in Deutschland. Deshalb solltest du dich jederzeit an die Verkehrsregeln halten. Wenn du das nicht tust, kann deine Urlaubskasse gesprengt werden. Hier mal einige Beispiele, wie teuer Fehlverhalten sein kann:

  • Falschparken oder Parken ohne Parkschein kann je nach Kommune schnell zwischen 70 € und 120 € Kosten.
  • Telefonieren am Steuer ist in Schweden seit dem 1. Februar 2018 verboten. Erwischt dich die Polizei mit dem Handy am Steuer, kann dich das umgerechnet ca. 250 € kosten.
  • Wer ungeduldig ist und keine 2 Sekunden am Stopschild wartet, muss mit einer Strafe von umgerechnet ca. 250 € rechnen. Gleiches gilt für das überfahren eines Zebrastreifens, wenn dort Personen stehen und ihn benutzen möchten.

MAUT

Die Autobahnen und Straßen in Schweden sind für PKW grundsätzlich mautfrei. Es gibt jedoch einige Ausnahmen - In Göteborg und Stockholm existiert eine Citymaut. Die Citymaut muss sowohl von einheimischen Autofahrern, als auch von ausländischen Autofahrern gezahlt werden. Nun gibt es aber nicht auf jeder Zufahrtstraße ein Mauthäuschen, die Erfassung der Fahrzeuge erfolgt mit Hilfe von Kameras. Die Kennzeichen werden beim ein- und ausfahren gescannt. Am Ende jeden Monats werden dann die Rechnungen rausgeschickt, auch an deutsche Autofahrer!

Die Maut wird allerdings nur Werktags zwischen 6:00 Uhr und 18:29 Uhr zu verschieden Preisen berechnet. Die Preise variieren je nach Tageszeit zwischen 9 SEK und 30 SEK. Es gibt natürlich Menschen, die mehrmals täglich die Mautbereiche befahren, daher ist die Citymaut auf maximal 105 SEK gedeckelt. An Wochenenden, Feiertagen und einen Tag vor dem jeweiligen Feiertag, sowie den gesamten Juli werden keine Mautgebühren berechnet.

Neben der Citymaut gibt es noch zwei kleine Brücken, die auf die selbe Weise Mautgebühren berechnen. Es ist kein Anhalten notwendig, die Kennzeichen werden beim überqueren gescannt. Zum einen ist das die Mautbrücke in Motala, welche sich am nordwestlichen Teil des Vätternsees befindet und zum anderen die Mautbrücke in Sundsvall. Sundsvall liegt ca. 380 Kilometer nördlich von Stockholm, direkt an der Küste. Die Überfahrten sind mit 9 SEK - 11 SEK sehr günstig, müssen aber bezahlt werden.

Wir empfehlen dir, die erhaltene Mautrechnung umgehend zu bezahlen. Bezahlst du die Rechnung zu spät, entstehen unfassbar hohe Mahngebühren!

TANKEN

Das Tanken ist nicht anders als in Deutschland, jedoch ist zu beachten, dass viele Tankstellen unbemannt sind. Besonders in kleineren Städten und  außerhalb von Ortshaften findest du nur Automatentankstellen. Die Tanksäulen akzeptieren in der Regel alle gängigen Kreditkarten. Auch deutsche EC-Karten werden an einigen Automaten akzeptiert, jedoch ist das nicht immer garantiert.

 

Abschließend ist zu sagen, dass das Autofahren in Schweden recht angenehm ist. Grundsätzlich empfiehlt es sich immer, mit dem eigenen Auto anzureisen. Da das ganze Land recht weitläufig und dünn besiedelt ist, müssen oft längere Strecken überwunden werden. Öffentliche Verkehrsmittel sind außerhalb der größeren Städte sehr spärlich vorhanden.

Allzeit gute Fahrt!

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